Junge Neuburger geben eine Antwort auf den Rechtsruck

31. Januar 2017

Wie lange die letzten Aktivitäten der Jungsozialisten in der SPD Neuburg zurückliegen, kann der Neuburger SPD-Ortsvorsitzende Heinz Schafferhans nicht sagen. Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte sei es schon her. Eingeschlafen mit den älter werdenden Mitgliedern seien die Jusos, die zuletzt in einer SPD-Arbeitsgruppe verankert waren.

Umso froher ist Schafferhans, dass es nun Bestrebungen gibt, diese Nachwuchsvereinigung in Neuburg wieder aufleben zu lassen. Interessierte treffen sich bereits regelmäßig. Im April soll es eine offizielle Gründungsveranstaltung geben. „Ich finde, es ist etwas ganz Besonderes, wenn sich junge Menschen politisch engagieren. Von wegen, die Jugend ist politikverdrossen. Sie sind sehr wohl interessiert und wollen mitgestalten.“ Heinz Schafferhans unterstützt den jungen Nachwuchs nach Kräften. „Begonnen hat alles mit der Demonstration „Neuburg ist bunt“. Der Rechtsruck, der durch die Gesellschaft geht veranlasste mich und uns, politisch aktiver zu werden.“ Andreas Fischer ist das Sprachrohr für die jungen Sozialdemokraten, die sich in Neuburg organisieren wollen. ANZEIGE Auch Matthias Stark ist politisch interessiert. Der 31-Jährige hat die Veranstaltung „Neuburg ist bunt“ mit organisiert. Sein Hauptinteresse aber gilt der Wohnraumsituation in Neuburg. Den findet auch Fischer katastrophal. „Vor allem ein Angebot im untersten Preissegment fehlt. Und obwohl Stadt und Landkreis beabsichtigen, dass Studenten nach Neuburg kommen, sehen wir keine Planung für ein adäquates Wohnraumangebot.“ Die Stadt müsse unbedingt wieder in den sozialen Wohnungsbau einsteigen, so die einhellige Meinung aller Teilnehmer an der Jusos-Gründerinteressengemeinschaft. Die Neuburgerin Laura Huber findet ihre Heimatstadt toll und möchte sich dafür einsetzten. Anna Wahlich lebt bereits seit 15 Jahren in Neuburg: „Während des Studiums war ich in der Hochschullandschaft politisch aktiv. Seit ich mit dem Studium fertig bin, geht das nicht mehr. Bei den Jusos sehe ich diese Möglichkeiten wieder.“ Auch Christian Gerlach gehört zu dieser Keimzelle der Jusos. Der geborene Thüringer arbeitet in Ingolstadt, ist aber dem dortigen Wohnungsmarkt nach Neuburg ausgewichen. Politisch wünscht er sich jüngere, breiter aufgestellte und alternative Themen. Am nächsten in ihrer politischen Einstellung komme ihnen die SPD, da sind sie sich alle einig. Bis April wollen sie nun ihre Ideen formulieren und dann damit an die Öffentlichkeit gehen. Es geht um Wohnraum, um eine fahrradfreundlichere Stadt, aber es geht auch gegen die Welle von Rechts. Und es geht einfach darum, seine Stimme zu erheben, wenn es um die Zukunft und Gestaltung der Heimatstadt geht. „Durch die Struktur der Jusos in Bayern und in Deutschland haben wir die Möglichkeit, vielfältige Fortbildungsseminare zu besuchen“, freut sich Fischer schon jetzt auf die Aktionen. Schwerpunkt sollen lokale Themen sein. Trotzdem lässt Fischer den Rückzug von Siegmar Gabriel und die Kanzlerkandidatur von Martin Schulz nicht unkommentiert. „Schulz ist ein entschiedener Europäer und zeigt klare Kante gegen Rechts. Wir unterstützen ihn.“ Auch Heinz Schafferhans glaubt, dass es der Europapolitiker in Deutschland schaffen kann. „Schulz ist sicher kein Messias, aber er hat mit der alten SPD nichts zu tun. In der EU hat er viel geschafft. Er kann der SPD neue Inhalte geben und die alten Werte wiederbeleben.“ Kontakt Wer an den Jusos und ihrer Arbeit interessiert ist, kann unter folgender Mailadresse Kontakt aufnehmen: Jusos-Neuburg@gmx.de ... Junge Neuburger geben eine Antwort auf den Rechtsruck - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Junge-Neuburger-geben-eine-Antwort-auf-den-Rechtsruck-id40368877.html

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