Oktober 2021 - Eva Gerum

Liebe Genoss*innen, dies ist mein erster Mitgliederbrief und endlich darf ich so etwas einmal wieder von mir sagen: ich bin derzeit das jüngste Mitglied im neu gewählten Vorstand des Ortsvereins Neuburg – nein, leider nicht an Lebensjahren, aber jedenfalls an Mitgliedsjahren in der SPD

Als ich 2019 anlässlich der Kommunalwahl in die SPD eingetreten bin, ging es mir ganz sicher nicht um eine politische Karriere. Ich wollte nur das Team des Ortsvereins im Kampf gegen eine neuerliche Amtszeit unseres allzu lang gedienten CSU-Oberbürgermeisters verstärken und gleichzeitig einer traditionsreichen, gerade kriselnden Partei den Rücken stärken, die noch immer auf der richtigen Seite der Geschichte stand – da mag der politische Gegner im Wahlkampfgetöse so oft das Gegenteil behaupten wie er will. Die SPD ist nach wie vor die einzige Partei, die in der Lage ist, soziale Gerechtigkeit in Realpolitik umzusetzen. Und nichts brauchen wir aus meiner Sicht von der kommunalen Ebene bis hinauf in die Bundes- und Europapolitik dringender. Denn ohne sozialen Ausgleich helfen die schönsten Klimaziele nichts. Dass ich dabei in eine schon wieder aufstrebende Partei eingetreten bin, die kaum 2 Jahre später kurz davorsteht, den Bundeskanzler zu stellen, das hätte ich mir ganz sicher nicht träumen lassen. Inzwischen fange ich langsam an zu begreifen, was für eine phantastische Entwicklung die SPD in den letzten Jahren genommen hat. Wer es wie ich noch immer kaum glauben kann, dem sei die spannende, sechsteilige Langzeitdokumentation „Kevin Kühnert und die SPD“ in der ARD-Mediathek (bzw. auf Youtube) empfohlen. „Ein bisschen gut haben wir‘s schon gemacht“ sagt Kevin da an einer Stelle in der Wahlnacht. Finde ich eigentlich auch. Fast. Was mich aus dem Freudentaumel ein wenig erwachen ließ, waren die Wahlanalysen, denen zufolge die SPD vor allem bei älteren Wählern punkten konnte. Das ist einerseits natürlich schön, dass die SPD meiner Generation nun wieder ein politisches Angebot macht, andererseits gefällt mir der Gedanke gar nicht, dass meine Tochter womöglich demnächst die Grünen oder gar die FDP wählen wird. Das passt nicht in mein Weltbild und in mein Bild von einer Partei im Aufbruch mit einem zukunftsfähigen Programm. Jugendliche sollten links der Mitte ihre politische Heimat finden. An Kevin Kühnert und an Olaf Scholz sieht man schließlich, wo man richtig gutes politisches Handwerk lernen kann: bei den Jusos! Die Neuburger SPD hat in dieser Hinsicht schon 2019 mit einem jungen OB-Kandidaten und einer jungen, bunten Liste ein deutliches Zeichen gesetzt, das mir den Parteieintritt durchaus mit schmackhaft gemacht hat. Jetzt ist Bernd nicht nur unser neuer Ortsvereinsvorsitzender, sondern vor allem Stadtrat, dem man anmerkt, dass auch er sein politisches Handwerk bei den Jusos gelernt hat. Meine Tochter hat ihn jedenfalls schon bemerkt … und zwar nicht nur wegen seiner T-Shirts, sondern vor allem kürzlich wegen eines sehr wichtigen Antrags, den Bernd im Namen unserer SPD-Fraktion im Stadtrat gestellt hat: in Neuburg sollen fünf Familien afghanischer Ortskräfte aufgenommen werden. Mit Ausnahme der Dame von der AfD stimmte der Stadtrat geschlossen für den SPD-Antrag, dass Neuburg die Bereitschaft signalisiert, afghanische Ortskräfte zusammen mit ihren Familien aufzunehmen. Es läuft für die SPD, auch hier vor Ort in Neuburg. Ich freue mich, dass ich Teil des neuen Vorstandsteams sein darf. In die politische Arbeit muss ich mich erst noch einfinden, einstweilen verwalte ich die Finanzen, das ist ohne politische Erfahrung machbar. Schön wäre es natürlich, wenn wir mit zahlreichen Neumitgliedern, sie dürfen auch in meinem Alter sein, unseren finanziellen Spielraum für die Arbeit im Ortsverein vergrößern könnten. In Freundschaft, Eva https://www.ardmediathek.de/sendung/kevin-kuehnert-und-die-spd/staffel-1/Y3JpZDovL25kci5kZS80NzI4/1/ https://www.youtube.com/watch?v=791uEcaTBbg https://www.sueddeutsche.de/medien/kevin-kuehnert-spd-ndr-doku-serie-kuehnert-mediathek-1.5431323 https://www.zeit.de/kultur/film/2021-10/kevin-kuehnert-spd-doku-serie-ndr-rezension